Südeuropa 16_Nordspanien
Vom Dourotal aus verlassen wir Portugal und fahren nach Nordspanien. Wir bereisen zunächst die Provinz Galizien und beginnen mit der Stadt Ourense. Unser eigentliches Ziel ist die Insel Arousa. Da uns aber die Strecke in einer Tour zu lang ist, wählen wir zunächst rein nach Entfernung Ourense als nächsten Stopp aus - und wir sind überrascht, was die Stadt zu bieten hat. Es gibt dort eine Menge Thermalquellen. Entlang des Rio Mino findet man mehrere Bereiche zum Baden in dem warmen Quellwasser, einige kosten Eintritt, die meisten sind jedoch kostenlos. Zudem hat Ourense eine nette Altstadt mit schönen Gassen und Plätzen, einer großen Kathedrale und einem kostenlosen Bereich mit warmen Quellen mitten in der Altstadt. Dieser ist jedoch zum Zeitpunkt unseres Besuches nicht geöffnet.
Wir finden einen gemütlichen Schlafplatz bei einem Thermalbereich, dessen Wasser jedoch kalt ist. Trotzdem begeben wir uns noch mal in das Wasser, bei dem warmen Wetter sehr erfrischend.
Am nächsten Tag schnappen wir uns die Räder und radeln den Thermalbäderweg entlang in die Stadt. Wir bummeln durch die Altstadt, an der Kathedrale, der Markthalle und dem Thermalbadbereich vorbei. Auf dem Rückweg nutzen wir zwei der Thermalbäder am Fluss Mino. Es ist zwar ein heißer Tag, die Bäder haben eine Temperatur von 38 bis 40 Grad, aber es gibt kalte Duschen und auch kalte Wasserbecken, mit denen man sich nach dem heißen Bad abkühlen kann. Es ist herrlich.
Die Temperatur des Heilwassers beträgt aus den Quellen über 60 Grad und wird mit kalten Wasser in den Bädern auf 38 bis 40 Grad abgekühlt.
Nach dem Besuch der Stadt und den Bädern fahren wir weiter auf die Insel Arousa. Hier stellen wir uns auf einen Campingplatz, auch um mal wieder Wäsche zu waschen.
Am nächsten Morgen, nach der letzten Maschine Wäsche, unternehmen wir eine Radtour rund um die Insel. Wir radeln durch den Nationalpark im südlichen Bereich der Insel, dann die Ostseite entlang, durch die Stadt Arousa bis zum Leuchtturm im Norden. Nach einer kleinen Stärkung geht es an der Westseite entlang wieder zurück um Campingplatz.
In der Nacht hat es angefangen zu regnen, aber wir haben in weiser Voraussicht schon am Abend vorher alles zusammengepackt. Wir fahren bei trüben Wetter nach Santiago de Compostella und finden am Stadtrand einen kostenlosen Parkplatz. Und wir haben Glück, es klart auf. Mit den Rädern geht es in die Stadt. Dann bummeln wir durch die Gassen der Altstadt, schauen uns die herrliche Kathedrale von außen und innen an und lassen die besondere Atmosphäre dieser Stadt auf uns wirken.
Die Kathedrale
Besonders der Plaza do Obradoiro hat es uns angetan, wo die Pilger eintreffen und vor der beeindruckenden Kulisse der Kathedrale stehen, manche still und leise mit Tränen in den Augen, andere rennen jubelnd auf den Platz und wieder andere werden von Freunden und Familie mit Sekt empfangen und übersprüht.
Von Compostella fahren wir wieder an die Küste und finden einen traumhafen Übernachtungsplatz bei Corme in der Nähe des Leuchtturms Faro de Roncuda. Man nennt diesen Küstenabschnitt auch die Todesküste, da hier in den letzten 150 Jahren um die 80 Boote gesunken sind. Einige Steinkreuze sind von unserem Stellplatz aus auch zu sehen.
Maisspeicher in Galizien, sie sehen aus wie Sarkophage:
Von Corme aus fahren wir weiter die Küste entlang Richtung Nordosten. Wir machen einen Zwischenstopp in A Coruna. Mit den Rädern erkunden wir die Stadt und die Umgebung.
A Coruna, Herkulesturm
Reste des alten römischen Turmes
Blick vom Herkulesturm
Kunstwerke am Rande des Radweges
Castelo de Santo Anton
Hafen von A Coruna
Praza de Maria Pita
Gasse der Altstadt
Dann fahren wir weiter bis zu einem Stellplatz am Praia de Pantin. Hier haben wir von unserem Stellplatz aus einen tollen Blick auf die Bucht und den Strand.
Am nächsten Morgen unternehmen wir einen Strandspaziergang, fahren weiter zum Praia de Area Grande in San Roman de Vale und unternehmen am Nachmittag noch eine Wanderung in den nahegelegenen Wald. Die beschriebene, sehr schöne Wanderung entlang der Steilküste ist leider gesperrt und wird erst wieder Ende Juni geöffnet.
Auf der Fahrt zum Praia de Area Grande
Auch hier bleiben wir nur eine Nacht, fahren weiter die Küste entlang und wollen eigentlich bei Canero in die Berge zum Wandern. Wir bleiben aber in dem kleinen Örtchen Rinlo kurz vor Ribadeo hängen. Hier ist es so schön, dass wir die Räder nehmen und die Küste entlang nach Ribadeo radeln. Direkt bei Rinlo sehen wir im Wasser einen Delfin schwimmen oder war es ein kleiner Wal? Jedenfalls war es für einen Delfin sehr, sehr groß.
Am nächsten Morgen geht es in die Berge zu der Wanderstrecke bei dem kleinen Örtchen San Pedru. Die Wanderung geht durch eine herrliche Landschaft, ist aber durch den steilen An- und Abstieg auch recht anstrengend. Gerade vor dem eintreffenden Gewitter gegen vier Uhr sind wir wieder zurück im Ort.
Am Morgen fahren wir weiter nach Ribadesella auf einen kostenlosen Stellplatz. Am Nachmittag unternehmen wir noch eine kleine Radtour in die Stadt und sind total fasziniert von dem schönen Städtchen mit seinem großen Strand, den Segelboothafen und den Straßen mit den schönen Häusern und netten Bars und Restaurants.
Auf dem Weg nach Ribadesella
Heute wird ein Besichtigungstag. Wir fahren von Ribadesella zunächst zu den Bufones de Pria. Hier an der Küste wird bei starken Wellengang das Wasser an die Steilküste gedrückt. An den Steilküsten befinden sich Höhlen, die auf dem Land nach oben Öffnungen haben. Bei starken Wellen wird das Wasser in die Höhlen gedrückt und spritzt als Fontänen aus den Löchern am Land wieder heraus. Dieses Phänomen bezeichent man als Bufon. Heute ist allerdings das Meer zu ruhig, um einen spühenden Bufon erleben zu können.
Wallfahrtsort Cuadonga
Nach dem Besuch der Grotte der heiligen Jungfrau und der Wallfahrtsbasilika in Cuadonga geht es auf den Campingplatz in Arenas de Cabrales. Dieser Ort ist bekannt für seinen Käse, einen Schimmelkäse, den Käse de Cabrales.
Am nächsten Morgen fahren wir mit den Rädern zum Canyon des Rio Cares und laufen die Ruta del Cares. Der Einstieg ist bei dem Ort Poncebos. Die Ruta del Cares ist der meistbegangene Wanderweg Spaniens. Dieser Weg wurde in den 1920iger Jahren angelegt, um einen Wasserkanal zu warten, der Wasser zu einem Wasserkraftwerk führt. Die Strecke ist 12 km lang und es dauert 3 bis 4 Studnen sie zu begehen. Dann muss man das Ganze wieder zurücklaufen oder sich in dem kleinen Dörfchen Cain ein Taxi bestellen.
Uns gefällt die Gegend sehr gut und wir bleiben einen weiteren Tag um zu Wandern. Diesmal laufen wir die Route nach Bulnes, einem kleinen Bergdorf. Auch hier ist der Einstieg in dem Ort Poncebos. Es geht fast zwei Stunden steil bergauf und wir sind bald klatschnass geschwitzt. Es ist ein sehr schwüler und warmer Tag. Aber oben angekommen, ist die Anstrengung weitgehends vergessen. Uns erwartet ein wunderschönes Hochtal mit zwei kleinen Dörfern: Bulnes de Abajo und Blunes de Arriba. Es fährt auch eine Standseilbahn hier hinauf. Für den Abstieg nutzt Rainer diese, Gudrun läuft den Weg wieder hinunter und ist nach einer Stunde bei den Fahrrädern und Rainer. Es ist gerade rechtzeitig, da ein Gewitter im Anzug ist. Schnell geht es mit den Rädern zurück zum Camingplatz. Jetzt ist nur noch Duschen, Abendessen und Ausruhen angesagt und sich gemütlich im WoMo aufhalten bei Regen, Blitz und Donner.
Wir fahren weiter nach Santander. Hier war Julius mal zum Schüleraustausch. Wir finden einen Stellplatz am Segelhafen mit Blick auf Santander. Mit dem Rad geht es in die Stadt. Hier bummeln wir zwei Stunden durch die Gassen, schauen uns die Kathedrale, das Rathaus sowie einige schöne Plätze an und essen etwas in einer kleinen Bar. Dann fahren wir noch auf die Magdalena Halbinsel, laufen durch den kleinen Tierpark und zum Palacio de La Magdalena. Dann geht es wieder zurück zum WoMo.
Santander
Wir wollen heute zu der Halbwüste Bardenas Reales fahren. Wir planen einen kleinen Umweg ein, um uns die Insel Gaztelugatxe anzuschauen. Als wie dort ankommen, stellen wir fest, dass wir ein Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster benötigen. Heute, an einem Sonntag, ist alles ausgebucht. Wir schauen uns die Insel vom Festland an.
Zwei Stunden später machen wir Halt in den Pyrenäen. Wir übernachten kurz vor der französischen Grenze auf dem Parkplatz in Roncesvalles. Dieses Bergdorf liegt an der Route des Jakobswegs und ist für die meisten Pilger die erste Etappe auf dem Jakobsweg. Das Dorf wird dominiert duch die Stiftskirche Real Colegiata de Santa Maria und dem Augustinerkloster. Außerdem befindet sich dort die Santiago Kirche und das Silo de Carlomagno, das älteste Gebäude in Roncesvalles. Seine Funkton ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Augustinerkloster
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