Südosteuropa_12_Südosttürkei, entlang der syrischen Grenze

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Teilstrecke 

 


Wir fahren westwärts entlang der syrischen Grenzen weiter nach Sanliurfa, genannt Urfa. Wir fahren vorbei an großen Baumwollfeldern, einige wurden schon abgeerntet, auf anderen stehen noch die Baumwollpflanzen. Überall am Straßenrand sind Baumwollpuscheln zu sehen.

Urfa ist die Stadt Abrahams. Hier soll er nach islamischer Überlieferung geboren sein und die meiste Zeit gelebt haben. Nach biblischer Tradition soll er im nahegelegenen Harran zur Welt gekommen sein. Urfa wurde um 2000 v. Chr. unter dem Namen Urschu erwähnt. Bekannt ist Urfa auch unter ihrem  antiken Namen Edessa. Wir haben in Urfa den berühmten Fischteich besucht, um dem sich die Geschichte rankt, dass Abraham das Herz der Tochter des Königs Nimrod erobert habe, dieser deshalb Abraham bei lebendigen Leib verbrennen wollte. Als Abraham in das Feuer geworfen wurde, verwandelte sich das Feuer in Wasser und die Glut in Fische. Aus diesem Grund dürfen die Fische in dem Teich nicht gegessen werden.

 Außerdem besuchen wir die Höhle, in der Abraham angeblich geboren wurde. Um diese Höhle wurde eine Moschee gebaut. Wir spazieren durch den sehr geschäftigen Basar, trinken einen Tee und Kaffee im Gümrük Hani, eine dafür bekannte Stelle mitten im Basar, und schlendern durch die Altstadt.

Höhlenwohnungen in Urfa


Der berühmte Fischteich



Neue Dergah Moschee  (hier befindet sich die Geburtshöhle Abrahams)


Geburtshöhle Abrahams


Die Altstadt






Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Harran. Harran ist der Ort der ersten islamischen Universität und nach biblischer Traditon der Geburtsort Abrahams. Für den Islam heißt es, dass Abraham in Harran Sara kennenlernte und einige Jahre mit ihr dort lebte, bevor beide nach Sanliurfa zogen. Typisch für Harran sind die Bienenwabenhäuser. Dies Form des Hausbaus gibt es nur noch einmal in Syrien und in Italien. Wobei diese Form der Häuser in Italien sich auf die Häuser in Harran beziehen, weil ein Italiener sie dort kennenlernte und die Idee mit nach Italien nahm. Diese Häuser eignen sich für besonders heiße Gebiete, sie bleiben in ihrem Inneren immer kühl.

Bienenwabenhäuser






Burg von Harran im Hintergrund



Ausgrabungen der ersten islamischen Universität



Blick auf Harran


Nach der Besichtigung von Harran geht es Richtung Norden zum Götterberg Nemrut Dagi. Besonders schön soll dort der Sonnenuntergang und der Sonnenaufgang sein. Das Wetter spielt mit, ist sonnig und klar. Wir erreichen den 2150 m hohen Berg rechtzeitig zum Sonnenuntergang und laufen mit vielen anderen Menschen auf die Bergspitze. Wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang und betrachten die monumentale Kombination von Heiligtum und Grabstätte. Sie wurde etwa 50 v.Chr. errichtet. Das Grabmal besteht aus einer Geröllaufschüttung mit einem Durchmesse von 150 m und einer Höhe von 45 m über den natürlichen Gipfel des Berges. Der Schotterhügel ist umgeben von drei Terassen, im Norden, Westen und Osten. Auf der westlichen und östlichen Terasse sind große Götterstatuen zu sehen, die König Antiochos in Gesellschaft von griechisch-persischen Göttern darstellen. Durch Erdbeben sind die Köpfe der 8 bis 10 m hohen Statuen abgebrochen. Diese Häupter sind nun vor den kopflosen Statuen aufgestellt. Im Hügel wird eine Grabkammer vermutet, die aber bis heute nicht nachgewiesen wurde.







Wir haben das Glück mit unserem WoMo auf dem Parkplatz kurz unter dem Gipfel übernachten zu dürfen und nutzen die Gelegenheit am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang noch mal auf den Gipfel zu steigen.








Danach schauen wir uns die Reste der antiken Stadt Arsameia an, die sich ganz in der Nähe befindet. Arsameia wurde im dritten Jahrhundert v. Chr. vom armenischen König Arsames gegründet. Die Stadt war schon zur römischen Zeit wieder verlassen. Zu sehen ist noch die wahrscheinliche Grabkammer von König Antiochos Vater Mithridates, ein Relief mit Antiochos und Herakels und weitere Reliefe.





Bei der Weiterfahrt kommen wir noch an der antiken römischen Chabinas Brücke vorbei. Sie besitzt eine Weite von 34,20 m und ist damit eine Brücke mit der größten Bogenöffnung unter allen erhaltenen Römerbrücken.


Bevor wir Kappadokien erreichen, machen wir noch einen Übernachtungsstopp bei einem typischen türkischen Picknick-Areal in der Nähe der Kleinstadt Gürün und genießen am Morgen in dem dortigen Restaurant ein tolles türkisches Frühstück.




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