Südwesteuropa 4_Die Westsahara
Da das Wetter am nächsten Tag regnerisch ist, bleiben wir nicht wie geplant noch einen Tag in Sidi Ifni, sondern fahren weiter nach Tan Tan. Auf dem Weg von Sidi Ifni nach Tan Tan machen wir erst einmal kurz hinter Sidi Ifni, in dem Örtchen Mesti, halt. Hier gibt es eine Kooperative, in der Arganbaumöl hergestellt wird. Während die Ernte und die Verarbeitung von Oliven bei den Berbern Männersache ist, ist es seit jeher Aufgabe der Frauen aus den Arganbaumsamen das Arganöl herzustellen. Dafür werden mühsam mit Steinen die Kerne aufgeschlagen und dann aus den Kernen das Öl gepresst. Die Frauenkooperative hat zum Ziel, dass die Frauen für diese Arbeit ihr eigenes Geld bekommen und dadurch von ihren Männern unabhängiger werden,
Wir besuchen in Mesti eine solche Frauenkooperative, schauen den Frauen bei der Arbeit zu und ich darf mich selbst im Öffnen der Argabaumsamen ausprobieren. Es ist gut zu verstehen, warum dieses Öl so teuer ist, bei diesem Aufwand der Herstellung. Im angrenzenden Ladenraum suchen wir uns verschiedene Sorten Arganöl aus.
Danach machen wir uns auf den Weg nach Tan Tan zu einem Campingplatz am Meer in El Quatia. Abends gehen wir noch in ein nahegelegenes Restaurant Essen.
Stadttor Guelmim
Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Laayoune, der Hauptstadt der Westsahara. Am frühen Nachmittag machen wir Halt im Khenifiss Nationalpark und wandern durch die Lagunenlandschaft und zu den angrenzenden Sanddünen. Eineinhalb Stunden später geht die Fahrt weiter, entlang der Atlantikküste bis nach Laayoune Beach oder El Marsa. Dabei überqueren wir die Grenze zur Westsahara, die aber keine Grenze mehr ist. Marokko beansprucht die Westsahara für sich und es gibt keine Grenze mehr. Die Anbindung der Westsahara an Marokko wird ebenfalls sehr fokosiert, was zum Beispiel an dem Ausbau der Straße in die Westsahara zu einer Autobahn deutlich wird. Wir übernachten auf einem großen Parkplatz mit drei weiteren Wohnmobilen aus Frankreich.
Hier in der Westsahara finden überall Kontrollen statt und so werden wir bei der Weiterfahrt am nächsten Tag mehrmals kontrolliert und unsere Passe abfotografiert. Wir fahren nun weiter Richtung Südosten auf ein Camp bei Esmara. Es geht dorthin stundenlang durch die Wüste, wenige Autos begegnen uns. Obwohl das Landschaftsbild recht eintönig ist, ist es zugleich total faszinierend durch die Wüste zu fahren. Und es fallen kleine Veränderungen auf: die eher bräunliche Steinwüste wechselt mit einer ockerfarbenen sandigeren Wüste ab, sehr flaches Land wird unterbrochen von Bergen des Windes, das Licht erscheint am Vormittag ganz anders als am Nachmittag.
Oase bei Laayoune
Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das Camp in der Wüste und genießen den weiten Blick in die Ferne, die vorbeiziehenden Kamele und einen herrlichen Sonnenuntergang.
Am nächsten Tag fahren wir weiter Richtung Tan Tan und verlassen auch wieder die Westsahara. Die Eintönigkeit der Landschaft, die zugleich faszinierend auf uns wirkt, wird durch vorbeiziehende Dromedare in ihrer Eintönigkeit unterbrochen. Nach etwa einer Stunde fahrt kommen wir an eine verlassene und zerfallene Garnisonensiedlung mitten in der Wüste vorbei und schauen uns die Reste der Lehmbauten an.
Am frühen Abend erreichen wir Guelmim. Hier soll es in einer Nebengasse ein Laden geben, der alkoholische Getränke verkauft - Verkauf von Spezialgetränken! Unnser Biervorrat ist zur Neige gegangen. Suchend streifen wir mit unserm Handy durch die Gassen und finden an dem angegebenen Ort leider nichts. Wir wollen uns schon unverrichteter Dinge auf dem Rückweg zum WoMo begeben, und werfen noch mal einen letzten Blick auf Google Maps in unserem Handy, da hören wir ein Rufen und ein junger Mann an einem Brotverkaufsstand winkt uns zu und zeigt in eine Seitengasse, in der wir noch nicht waren. Wir gehen etwas unsicher in diese Richtung. Woher weiß er, was wir suchen? Da kommt er auch schon hinter uns her und führt uns durch eine unscheinbare Tür in einen Verkaufsraum mit alkoholischen Getränken.
Lachend geht er weg.
Wir kaufen nach dem Biereinkauf noch zwei Brote an seinem Brotstand und er meint grinsend im gebrochenen Englisch: alle Touristen, die suchend mit dem Handy in dieser Gegend herumlaufen, wären auf der Suche nach diesem Laden.
Anschließend kaufen wir noch in einem Supermarkt ein bevor wir auf einen familiengeführten kleinen Campingplatz halt machen.
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