Südwesteuropa 8_Die Königsstadt Fes, die blaue Stadt Chefchaouen und die spanische Enklave Ceuta

Nach sechs Wochen beenden wir unsere Marokkorundreise. Aber bevor wir nach Spanien übersetzen, möchten wir uns noch die Königsstadt Fes und die blaue Stadt Chefchaouen anschauen. Also geht es von Ifrane aus zunächst nach Fes. Hier finden wir einen Übernachtungsplatz auf einem Parkplatz in dem Stadtteil Ville Nouvelle. Von hier aus können wir gut zu Fuß die Stadt erkunden.


Fes ist die älteste Stadt Marokkos. Sie gilt als Gründungsort des Landes und ist gleichzeitig die intellektuelle Hauptstadt Marokkkos. Aus ihr gingen fast alle wichtigen Dichter und Denker hervor. Fes ist über mehrere Hügel gebaut, es geht in dieser Stadt ständig bergauf und berab. Fes besteht aus drei Stadtteilen und einigen Trabantenstädten. Die drei Stadtteile sind Fes al Bali, Fes al Djdid und Ville Nouvelle.


Fes al Bali ist die älteste Altstadt von Fes. Sie ist mit einer prächtigen Stadtmauer umgeben, die noch an vielen Stellen erhalten ist. Die Altstadt besteht aus unzähligen kleinen, engen Gassen. Sie sind so eng, dass hier keine Autos fahren können. Trotzdem herrscht hier ein emsiger Betrieb: Mofas, Esel mit und ohne Karren umd viele Menschen mit und ohne Karren eilen durch die Gassen.

Fes al Djdid, das "neue" Fes stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Viertel ist viel beschaulicher als Fes al Bali. Ein Großteil des Viertels macht der Königspalast aus. Der übrige Teil der neuen Altstadt besteht aus einem großen Judenviertel, der Mellah. Außerdem aus einem kleinen Souk und ein paar Wohnvierteln.

Der Stadtteil Ville Nouvelle, die Neustadt, ist eine Gründung der Franzosen. Die ersten Straßen und Gebäuden stammen von 1916 . Man kann hier viele Jugenstilbauten sehen.

Wir laufen von unserem Parkplatz durch die Straßen der Neustadt zum Königspalast in Fes al Djdid. Von hier aus schlendern wir durch den kleinen Souk, queren den "Jardin Jnana Sbil", machen hier im schönen Grün eine Pause und gelangen nach Fes al Bali. In Fes al Bali schlendern wir durch die Gassen der Souks. 


Fes al Djdid



Störche auf dem Wachturm des Königspalastes



Souk von Fes al Djdid



Stadtmauer von Fes al Bali


Moschee Bou Inania



Wir kommen an der Koranschule Madrasa Bou Inania vorbei, die wir als Nichtmoslems auch von innen anschauen dürfen. 

Koranschule Madrasa Bou Inania




Kairaouiyine-Moschee



Als wir an der großen Kairaouiyine-Moschee, der auch eine Universität angegliedert ist, vorbeikommen, werden wir von einem Marokkaner angesprochen. Er bietet uns für 20 MDH an, auf einer Dachterasse einen Blick über die ganze Moschee werfen zu können. Wir gehen mit ihm und es lohnt sich tatsächlich. Wir haben von der Terrasse aus einen herrlichen Blick.





Im Souk der Medina



Moschee R`cif


Dann geht es weiter durch die Souks, wir machen Pause auf der Dachterrasse eines kleinen Museums mit Riad und trinken einen frischgepressten Oragensaft. Beim Bezahlen bekommen wir noch zwei Orangen und Orangenblüten geschenkt. Außerdem bekommen wir die Dachterrasse gezeigt, von der man auf eine Gerberei und Färberei, versteckt im Hinterhof, schauen kann.

Trinkpause auf der Dachterasse des Museums Belghazi





Blick auf eine Gerberei und Färberei





Bab Boujloud (das blaue Stadttor)



Wir machen uns anschließend wieder auf dem Weg zu unserem WoMo, wieder durch Fes al Djdid und diesmal schauen wir uns noch das jüdische Viertel an. Wieder im Ville Nouvelle angekommen, geht die Sonne schon unter und ein paar wenige Restaurant machen auf (es ist Ramadan!). 

In diesen Restaurants sitzen überwiegend Männer und essen eine Art "Frühstück": Eier, Milch, Orangensaft, Suppe und Brot. Wir finden eines, indem wir auch etwas anderes essen können.

Nach einer ruhigen Nacht mitten in Fes geht die Fahrt am nächsten Tag weiter Richtung Chefchaouen. Wir entscheiden uns nicht den kürzesten und schnellsten Weg zu nehmen, sondern eine kleine Straße durch die Berge. Wieder einmal haben wir uns dabei mit unserem Diesel im WoMo verschätzt. Diesmal kommt noch hinzu, dass wir kein WLan haben, um nachzuschauen, wo sich die nächste Tankstelle befindet. Wir versuchen es mit nachfragen. Wir treffen auf einen netten jungen Mann, der allerdings nur arabisch spricht. Wir verstehen mit Gestik und Unterstützung von Stift und Papier, das die nächste Tankstelle 50 km entfernt ist. Das werden wir nicht mehr schaffen. Ein paar hundert Meter weiter kommen wir an Bauarbeitern vorbei, die ihre Maschinen warten. Auf dem Hof steht auch ein großer Dieseltank. Diese fragen wir nach Diesel und wir werden zu einen kleinen Laden geführt, wo wir 10 l Diesel kaufen können. Damit schaffen wir es sogar bis Chefchaouen. Als Dankeschön für die Hilfe geben wir den Bauarbeitern 100 MDH.

Zehn Kilometer weiter kommen wir an der nächsten Tankstelle vorbei. Diese zehn Kilometer hätten wir auch noch locker geschafft.



Quargha See







Diesel gekauft im Nirgendwo



Durch die ganze Aktion kommen wir kurz vor Sonnenuntergang in Chefchaouen an. Auch hier finden wir einen Stellplatz auf einem Parkplatz zehn Minuten vom Zentrum entfernt. Wir sind ziemlich geschlaucht, machen erst mal eine kleine Pause und dann geht es zum Essen in die Altstadt. Gut, dass wir uns noch mal aufgemacht haben. Chefchaouen ist eine total schöne und ruhige kleine Stadt und wir genießen das lebendige Leben nach Sonnenuntergang jetzt zum Ramadan. Wir finden ein Restaurant mit Dachterrasse und Blick auf die Altstadt.







Neben unserem Parkplatz befindet sich eine große Sporthalle. Dort findet an diesm Abend ein Hallenfußballturnier statt. Ein riesen Tobabo bei den fußballbegeisterten Marokkanern.


Am nächsten Morgen gehen wir noch mal in die Altstadt, um uns alles bei Tageslicht anzuschauen. Dabei bleibt es nicht beim Anschauen, wir kaufen noch ein paar Mirbringsel: eine gewebte Decke, ein Kissenbezug und Rainer kauft sich zwei Hemden.











Dann fahren wir weiter Richtung Ceuta. In Martil, den Strandbereich von Tetouan, ist Markt. Hier machen wir noch mal Halt, bevor es weiter geht zur Grenze. Wir hoffen, dass der Grenzübergang nicht zu lange dauert, zumal der Zeitunterschied zwischen Marokko und Ceuta zwei Stunden beträgt. Wir kommen um sechzehn Uhr an der Grenze an (Ceuta Zeit achtzehn Uhr). Bis wir die marokkanische Grenze überschritten haben dauert es zweieinhalb Stunden. Das ist insgesamt noch ganz moderat. Unser WoMo wird genaustens mit Schnüffelhund und Grenzbeamtem mit Taschenlampe durchsucht. Dann können wir weiter. Auf der spanischen Seite geht alles ganz schnell. Nun geht es noch zum Carrefour einkaufen, endlich mal wieder Bier, und anschließend zu unserem Stellplatz, den wir schon am Vortag reserviert haben.

Markt in Martil


Unser Stellplatz in Ceuta



Am nächsten Morgen schauen wir uns am Vormittag noch Ceuta an. 

Festung von Ceuta




Blick nach Marokko




Blick nach Gibraltar

Ceuta





 Dann geht es am Nachmittag mit der Fähre von Ceuta nach Algeciras.





Gibraltar



Algeciras

Wir sind wieder auf dem europäischen Kontinent!


Videos:


Die Königsstadt Fes und die Fahrt nach Chefchaouen































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